Trentini Edith
Wer nicht brennt der zündet nicht"- Kloster auf Zeit in Meran
Von einem guten Freund erfuhr ich, dass Sr. Johanna Siller SDS „kontemplative Wanderexerzitien" in Südtirol anbietet. An dem Angebot kann ich leider nicht teilhaben, aber eine „Zeit im Kloster" schien zeitlich genau das Richtige für mich. So fragte ich, ob die Möglichkeit besteht eine Woche im Kloster mit zuleben. Eintauchen ins Klosterleben, wie wird das sein, was darf ich da für meinen Alltag lernen?
So durfte ich im August 5 Tage im Kloster verbringen und wurde gefragt, ob ich einige Zeilen darüber schreiben möchte. In meiner Begeisterung begann ich meine Zeilen und zählte die vielen Tätigkeiten der Schwestern im Haus und außerhalb des Hauses auf. Es war neu für mich, dass sich Schwestern in so vielen Fragen der Menschen im Kloster und außerhalb eines Klosters beschäftigen.
Ich war hocherfreut wie offen, freundlich und liebenswert die Schwestern einem "Besuch", also einem Gast "von außen" begegnet sind und wie viel Zeit man mir in all den Gesprächen geschenkt hat.
"Wer nicht brennt, der zündet nicht" Diese Zeilen vom Ordensgründer Pater Jordan finden sich beim Eingang in die Kapelle. Genau diese Zeilen begleiteten mich auch im Haus. Die Liebe zu Gott und den Menschen, den Geist Gottes spüren, die Stille des Hauses wahr zu nehmen, den Blick vom Zimmer aus auf einen wunderschön angelegten Erholungs- und Gemüsegarten schweifen zu lassen. Klosterzeit stellt man sich betend hinter grauen Mauern vor, hier erlebte ich genau das Gegenteil.
Ich durfte nicht nur die Gebetszeiten, ob im Meditationsraum oder in der Kapelle mit den Schwestern teilen, sondern ich erlebte auch gemeinsam zu arbeiten; ob beim Frühstücksgeschirr, beim Zimmeraufräumen, im Garten oder in der Küche.
Die Einführung ins "Herzensgebet" sollte für mich eine ganz neue Erfahrung sein. Sr. Johanna lehrte mich worauf es fürs erste ankam und meinte, dies seien Schritte die ich zu Hause für mich einüben könnte. Ich spüre wie gut mir diese Art der Stille tut. Wenige Worte mit dem Atem verbunden, eintauchen in Gottes großes Hören.
Heute kann ich nur den Salvatorianerinnen danken, dass es ein derartiges Angebot für Laien gibt. Danke für die gemeinsame Zeit, danken, dass man sich in so kurzer Zeit so aufgenommen fühlen darf. Möge der Herrgott all Euer tun im Kloster segnen, möge es noch auf viele Frauen ansteckend wirken.
Möge Gott Euer Haus behüten und beschützen, das wünscht in Verbundenheit und Dankbarkeit.
Edith